Kurze Vorstellung beider Kontrahenten: Swissquote vs. Saxo
Swissquote ist eine führende Schweizer Online-Bank mit Sitz in Gland, die sich auf Trading, Investment- und Finanzdienstleistungen spezialisiert hat. Seit ihrer Gründung im Jahr 1996 hat sich Swissquote zu einem der wichtigsten Anbieter in der Schweiz entwickelt und bietet ihren Kunden Zugang zu einer breiten Palette von Finanzinstrumenten, darunter Aktien, ETFs, Anleihen, Fonds, Forex und Kryptowährungen.
Saxo Bank Schweiz ist die Schweizer Niederlassung der dänischen Saxo Bank, einer global tätigen Investmentbank, die sich auf Online-Trading und Vermögensverwaltung spezialisiert hat. Saxo Schweiz bietet Zugang zu einer breiten Palette von Finanzinstrumenten wie Aktien, ETFs, Anleihen, Optionen, Futures, Forex und CFDs.
Sowohl die Swissquote Bank AG als auch die Saxo Bank (Schweiz) AG sind als lizenzierte Banken aktiv und werden von der FINMA reguliert. Für Anleger bedeutet dies, dass bis zu CHF 100’000 in Barbeständen durch die Einlagensicherung abgedeckt sind.
Ein wesentlicher Unterschied zwischen den beiden Brokern liegt in der Gebührenstruktur. Saxo teilt seine Kunden in drei Kontokategorien mit unterschiedlichen Konditionen ein. Swissquote hingegen orientiert sich bei den Gebühren ausschließlich am Handels- und Depotvolumen. Für diesen Vergleich verwenden wir die Saxo-Stufe „Classic“.
Gebühren im Handel: ETFs und Aktien (Swissquote vs. Saxo)
Swissquote bietet einen Festpreis von CHF 9.00 für ausgewählte ETFs (ETF-Leader) an der SIX, während andere ETFs und Aktien nach Handelsvolumen abgerechnet werden. Saxo verrechnet für ETFs und Aktien 0.08% pro Transaktion, mit einer Mindestgebühr von CHF 3. Diese einfache Struktur ist transparenter als die von Swissquote.
Transaktionswert | Swissquote (CHF) | Saxo (CHF) |
Bis 500 | 3 | 3 |
500 – 1'000 | 5 | 3 |
1'000 – 2'000 | 10 | 3 |
Über 3'750 | 30 | 0.08% |
Fazit: Saxo bietet klar niedrigere Gebühren, insbesondere für kleine und mittlere Handelsvolumina.
Ein konkreter Vergleich beider Anbieter (Swissquote vs. Saxo)
Bei einem Portfolio von CHF 100'000 (USD 113'636), das aus zehn verschiedenen ETFs zu je USD 11'363 besteht, und unter der Annahme, dass jedes Jahr ein Kauf und ein Verkauf pro ETF erfolgt, ergeben sich die folgenden jährlichen Kosten bei Swissquote und Saxo:
1. Swissquote
Handelsgebühren: Für US-Aktien beträgt die Gebühr 0,1% des Transaktionsvolumens, mindestens jedoch 30 USD pro Trade (Trade zwischen 2'000 und 10'000). Bei einem Volumen von 11'363 USD pro Trade entspricht dies 30 USD pro Kauf und 30 USD pro Verkauf, also insgesamt 60 USD pro ETF. Für zehn ETFs ergibt dies 600 USD pro Jahr. Umgerechnet in CHF (bei einem Wechselkurs von 1 USD = 0,88 CHF) sind das ca. 528 CHF.
Wechselkursgebühren: Swissquote erhebt eine Währungsumrechnungsgebühr von 0,95% des Transaktionsvolumens. Bei 11'363 USD entspricht dies 108 USD pro Kauf und 108 USD pro Verkauf, also 216 USD pro ETF. Für zehn ETFs sind das 2'160 USD pro Jahr, was ca. 1900 CHF entspricht.
Depotgebühren: Swissquote berechnet eine Depotgebühr von 0,025% pro Quartal auf das Depotvolumen, also 0,1% pro Jahr. Bei einem Depotvolumen von 100'000 CHF sind das 100 CHF pro Jahr.
Produktkosten: TER der ETFs beträgt 0.2% (Annahme) von USD 113'636 = USD 113.6 = CHF 200
Gesamtkosten bei Swissquote pro Jahr: 528 CHF (Handelsgebühren) + 1'900 CHF (Wechselkursgebühren) + 100 CHF (Depotgebühren) + 200 CHF (Produktkosten) = 2'728 CHF.
Insgesamt kostet es 2.73% des investierten Kapitals von CHF 100'000
2. Saxo Bank
Handelsgebühren: Für US-Aktien beträgt die Gebühr 0,08% USD pro Aktie, mindestens jedoch 1 USD pro Trade. Bei einem Volumen von 11'363 USD pro Trade (10 Trades à 11'363) entspricht dies 9 USD pro Kauf und 9 USD pro Verkauf, also insgesamt 18 USD pro ETF. Für zehn ETFs ergibt dies 180 USD pro Jahr, was ca. 158 CHF entspricht.
Wechselkursgebühren: Saxo erhebt eine Währungsumrechnungsgebühr von 0,25% des Transaktionsvolumens. Bei USD 11'363 entspricht dies 28 USD pro Kauf und 28 USD pro Verkauf, also 56 USD pro ETF. Für zehn ETFs sind das 560 USD pro Jahr, was ca. 492 CHF entspricht.
Depotgebühren: Saxo berechnet eine Depotgebühr von 0,12% pro Jahr auf das Depotvolumen. Bei einem Depotvolumen von 100'000 CHF sind das 120 CHF pro Jahr.
Produktkosten: TER der ETF beträgt 0.2% (Annahme) von USD 113'636 = USD 113.6 = CHF 200
Gesamtkosten bei Saxo pro Jahr: 158 CHF (Handelsgebühren) + 492 CHF (Wechselkursgebühren) + 120 CHF (Depotgebühren) + 200 CHF (Produktkosten) = 970 CHF.
Insgesamt kostet es 0.97% des investierten Kapitals von CHF 100'000
Stempelgebühren und Börsengebühren wurden nicht berücksichtigt, da dieselben bei beiden Brokern in gleichem Ausmass anfallen.
Zusammenfassung:
Swissquote: ca. 2'728 CHF pro Jahr
Saxo Bank: ca. 970 CHF pro Jahr
Gutschein für CHF 200 in Trading Credits (nach Einzahlung von mindestens CHF 1’000 oder dem Gegenwert in einer anderen Währung).
Produktpalette
Swissquote beeindruckt mit einem riesigen Angebot von über 3 Millionen handelbaren Produkten, darunter eine breite Auswahl an Schweizer Fonds, Anleihen und ETFs. Saxo hat ein kleineres Sortiment mit etwa 71'000 Instrumenten. Insbesondere Schweizer Fonds und Anleihen sind hier weniger präsent.
Fazit: Wer eine umfangreiche Produktvielfalt schätzt, ist bei Swissquote besser aufgehoben.
Depotgebühren
Swissquote berechnet Depotgebühren basierend auf dem Vermögensstand, während Saxo maximal CHF 10 pro Monat verlangt. Bei Saxo kann diese Gebühr durch Aktivierung der Wertpapierleihe vollständig entfallen.
Depotvolumen | Swissquote (CHF/Jahr) | Saxo (CHF/Jahr) |
Bis 50'000 | 80 | 110 |
Über 150'000 | 200 | 120 |
Fazit: Saxo bietet günstigere Konditionen und mehr Flexibilität.
Kryptowährungen
Swissquote ermöglicht den Handel mit 35 echten Kryptowährungen sowie Staking und Wallet-Funktionen. Saxo beschränkt sich auf Krypto-Derivate und spezialisierte ETFs/ETNs.
Fazit: Für den direkten Kryptohandel ist Swissquote die bessere Wahl.
Währungsumrechnung
Swissquote erhebt mit 0.95% eine vergleichsweise hohe Wechselkursgebühr. Saxo ist mit 0.25% fast viermal günstiger.
Fazit: Für internationale Anleger ist Saxo klar im Vorteil.
Fazit:
Swissquote hat eine breitere Produktpalette und zudem eine stärkere Integration von Kryptowährungen. Das neue Feature "Fractional Trading" ermöglicht es zudem auch Bruchstücke einer Aktie zu handeln. Swissquote ist breiter aufgestellt, aber dies kommt auch mit einem gewissen Pricetag.
Saxo hat die Gebühren massiv gesenkt. Das Produkt Autoinvest ermöglicht eine Sparplan. Die Kundinnen und Kunden können monatlich aus rund hundert unterschiedlichen ETFs ihre Wahl treffen und so Geld kostengünstig anlegen. Die Depotgebühren können auf Null gesenkt werden und die Inaktivitätsgebühr ist weggefallen. Für kostenbewusste Anleger, welche nicht Zugriff auf verschiedenste Instrumente benötigen, bietet Saxo eine sehr kostengünstige Alternative.
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